Newsflash

100-jähriges Bestehen

Im Jahre 2003 hat der Familienverband der Grafen und Freiherren von Strachwitz sein 100-jähriges Bestehen gefeiert.

Richard Löwenherz' Tod

I

»Hinweg die Lanze, hinab vom Roß!
    Bei Gott und unsrer Frau!
Ich nehme das stolze Rebellenschloß
    Noch vor dem Abendgrau.

Hinan, ihr Lords von Nord und Süd,
    Hinan, auf Wall und Turm!
Durchs Löwenbanner der Sturmwind zieht,
    Er heult: zum Sturm, zum Sturm!

Zieht, Schützen, den langen Bogen ans Ohr,
    Der oft den Hirsch bedroht;
Auf, sendet in jedes Herz empor
    Den graubefiederten Tod!

Hoch lebe das fröhliche Engelland
    Und jedes Stück davon!«
Der König schwang in der Panzerhand
    Die Streitaxt von Askalon.

Und wem die Axt um die Ohren pfiff,
    Der ward auf ewig taub,
Und wem die Axt an den Nacken griff,
    Der lag ohne Kopf im Staub.


II

Wen legst du dort ins grüne Gras,
    Sag' an, mein kühner Gesell? –
Seine Stirn ist hoch, seine Wange blaß,
    Sein Aug' blickt grimmig hell.

Die Streitaxt hält die Faust umklemmt,
    Als gält' es das ewige Heil;
Doch tief in dem blutigen Panzerhemd,
    Da zittert der dünne Pfeil.

Die Faust ward matt, die Lippe weiß,
    Der Schlaf ihn überkam;
Der Mund aber betete röchelnd leis':
    »Für Gott und meine Dam'!«

Und wie er es sprach in zuckendem Schmerz,
    Der todeswunde Mann,
Da hatte das brechende Löwenherz
    Den letzten Schlag getan.

Die Faust war starr und starr das Blut,
    Die Lippe war stolz gebäumt,
Als riefe sie noch mit grimmem Mut:
    »Still, wenn der Löwe träumt!«